Hey,Alter! Mönchengladbach überrannt – 98 PCs an einem Tag
“Wir konnten nicht glauben, dass wir hier wirklich kostenlos einen PC bekommen würden”, erklärte die Mutter von fünf Kindern den Organisatoren, warum sie bereits eineinhalb Stunden vor Öffnung der Türen vor der Ausgabestelle von Hey Alter, Mönchengladbach in Giesenkirchen stand. “Ich weiß doch, wie wichtig es ist, dass meine Kinder mit Computern umgehen können, aber wir können uns das einfach nicht leisten.” Als Heike Grünert und Susanne Feldges vergangenen Samstag, den 6.5.23 um 10.00 Uhr mit der Ausgabe von PCs begannen, reichte die Schlange der Wartenden gut hundert Meter weit um das Gebäude herum.
“Wir hätten das Fünffache der ausgegebenen 98 PCs gebraucht, um jedem ein eigenes Gerät geben zu können”, rechnet Susanne Feldges, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Vorstand Digitale Kompetenzen von nextMG, am Abend den Ausgabetag alle Anfragen zusammen.
Dabei hätten die aufbereiteten PCs zunächst niemand haben wollen. “Unser bisheriger Ausgabe-Weg über die Schulen funktionierte gut mit Laptops aber nicht mit PCs, die mit separatem Monitor und Tastatur und Maus schwerer zu handhaben sind”, erklärt Heike Grünert, Beisitzerin von nextMG und organisatorische Leiterin des Projekts Hey Alter, Mönchengladbach, den wachsenden Lagerbestand an gespendeten PCs. “Wir mussten einen anderen Kommunikationsweg finden.” nextMG erstellte Plakate, die dank des Schulamtes über die Schulpostfächer der Verwaltung an alle weiterführenden Schulen gingen.
Der Aufruf: “Komm am 6. Mai zum ITZ und hol dir deinen PC“
“Zum Glück und doch auch leider haben nicht alle Schulen das Plakat bei sich aufgehängt, was wir anhand der Schülerausweise sehen konnten”, ärgert und freut sich Feldges zugleich über das Ergebnis. Am Ende des Aktionstages steht jetzt eine Warteliste von über 200 Familien mit über 400 Jugendlichen, die auch gerne einen PC hätten.
Großes DANKE an die Spender!!
Dank bereits eingegangener PC-Spenden von Firmen wie Douglas, der SMS Group, Scheidt & Bachmann, der Sparkasse Mönchengladbach, Rhenus Lub, nobocom, TAS und einigen Privatspendern sind weitere 100 PCs bereits in der Aufbereitung. Die e-werkstatt des Reha Vereins löscht die Daten auf jedem Rechner nach Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Anschließend werden eine speziell auf Lern- und Schulbedürfnisse zusammengestellte Linux-Distribution mit grafischer Benutzeroberfläche und eine Vielzahl von sachgerechten kostenfreien Open Source Programmen als Betriebssystem und verschiedene Open Source Software aufgespielt. Damit sind die PCs sofort einsatzbereit. “Wenn wir es organisatorisch schaffen, wollen wir auch diese noch vor den Sommerferien an Jugendliche der Warteliste ausgeben und sie in die Handhabung einweisen ”, so Grünert.
Doch da der Lagerbestand nicht ausreicht, rufen die Initiatoren insbesondere die Wirtschaft auf, weitere Computer mit Monitor, Tastatur und Maus sowie Laptops zu spenden.
“Für die Betriebe sehen diese Dinge vielleicht aus wie Elektroschrott, für den sie noch ein paar Euros beim Verwerter bekommen könnten. Dabei sind diese Dinge weitaus mehr wert. Wir können damit im Interesse der Wirtschaft die digitale Kompetenz des Fachkräfte-Nachwuchses verbessern. Also her damit!”, fordert Feldges die Unternehmen zur Kontaktaufnahme auf.