Warum uns Gründerkultur für Mönchengladbach so wichtig ist
Innovative Ideen werden überall auf der Welt geboren und mit fortschreitender Digitalisierung immer stärker außerhalb von Unternehmen. Da der Innovationsprozess immer mehr von Produktions- und Investitionsmitteln unabhängiger geworden ist, können Forscher, Erfinder und kreative Unternehmer Innovationen in die Märkte bringen, ohne das Risiko einer investitionsintensiven Produktions- und Entwicklungsinfrastruktur zu tragen. Experten sprechen von der Demokratisierung des Innovationsprozesses. Gerade im Bereich Digitalisierung hat sich der Innovationsprozess radikal verändert. Anders gesagt: Es wird immer einfacher aus einer fixen Idee ein Produkt zu machen.
Open Innovation – das globale Wissen nutzen
Die großen Unternehmen dieser Welt haben bereits reagiert und entsprechende Andockstationen an ihre Prozesse entwickelt: Das Managementkonzept nennt sich Open Innovation. Kurz gesagt: Warum auf 3, 35 oder 350 eigene Forscher setzen, um Innovationen zu kreieren, wenn es auf der Welt x-Tausende Experten zu dem Thema gibt, deren Kreativität genutzt werden kann? Große Unternehmen gründen auch in Deutschland so genannte Corporate Inkubatoren oder Open Innovation Hubs (hub:raum der Deutschen Telekom, greenhouse von Gruner + Jahr, der Versicherungskonzern Allianz hat einen Digital Accelerator gegründet).
Aber ist diese Entwicklung nur relevant für Großunternehmen? Brauchen wir das in Mönchengladbach?
Was hat das mit Mönchengladbach zu tun?
Ja! Die Art wie Innovationen entstehen hat sich in den vergangenen 100 Jahren rapide verändert. Der bisherige Weg, nur auf unternehmenseigene Experten zu setzen und Entwicklungen (Research & Development) zu betreiben, wird immer stärker, wie oben beschrieben, durch Kooperationen mit Innovatoren außerhalb der Unternehmen ergänzt. Was bedeutet das für einen Wirtschaftsstandort wie Mönchengladbach und die ansässigen Unternehmen? Mittelständische und kleinere Unternehmen brauchen eine Infrastruktur, um am Trend der Open Innovation zu partizipieren. Nicht jedes mittelständische Unternehmen kann in diesen Bereich investieren und eigene Corporate Inkubatoren, Gründerzentren und Start-Up Garagen betreiben, das wäre zu kleinteilig und kostenintensiv. Wir brauchen ein Gründerklima und Gründerorte in der Stadt. Die Gründung eines offenen Gründerzentrums, das förderwürdige Gründerideen unterstützt und bei der Entwicklung hilft, könnte ein wichtiger Baustein auf diesem Weg sein. Dabei müsste innovative Gründer und Ideen aus allen Bereichen zusammengebracht werden: Hochschule Niederrhein, Unternehmen, Wirtschaftsförderung, IHK und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Erst so kann ein Umfeld geschaffen werden, das eine umfassende Gründerkultur in der Stadt entstehen lässt und nicht nur auf Teilbereichen wie Gründer aus der Hochschule begrenzt bleibt.
Was trägt nextMG zum Aufbau einer Gründerkultur bei?
Am Aufbau dieser Szene arbeitet der Verein nextMG. Wir wollen, dass es mehr niedrigschwellige Anlaufpunkte für Interessierte gibt, darum veranstalten wir jeden ersten Dienstag im Monat ein „meetup“ – ein zwangloses Treffen von Leuten, die sich austauschen und Projekte vorstellen können. Wir haben als nextMG zusammen mit dem Startplatz den ersten Rheinland-Pitch im Juni nach Mönchengladbach geholt, um das Thema Gründung und Start-ups auf die Agenda der Stadt zu setzen. Zudem hat sich die Stadt Mönchengladbach am Digital Hub Rheinland beteiligt. Digihub
Die regionalen Plattformen sollen informieren und Anlaufpunkt für nationale und internationale Gründer sein. Sie sollen so zur Drehscheibe für Kooperationen von Startups, Mittelstand und Industrie für digitale Geschäftsmodelle und -prozesse werden. Wir haben den SMS-Businesspark aktiv beim Aufbau des westend.space beraten, weil wir denken, dass Ort wie der space einen Austausch zwischen Wirtschaft, Studierenden und Gründern erst möglich macht. Wir sind für weitere Projekte offen und stehen gerne mit unserer Expertise zur Verfügung. Wir wollen dabei das Rad nicht zwei Mal erfinden und wollen die Angebote unserer Vereinsmitglieder wie bspw. Wirtschaftsförderung (wfmg), IHK, Stadtsparkasse und Hochschule Niederrhein integrieren. So haben wir im August 2017 zusammen mit der IHK Rheinland eine Reise für Start-ups nach Israel gefördert – Israel gilt neben dem Silicon Valley in den USA als Hot Spot für technikbasierte Innovationen und Gründer.