Hey, Alter!
Alle Informationen zu Hey, Alter! hier

#meetupMG 12/19: Von Gipfelstürmern und Weihnachtsmarkt

Das letzte Meetup des Jahres 2019 steht an. Am Donnerstag, dem 12.12.2019 um 18:30 Uhr im  CO21 Coworking (Rathausstraße 1, Mönchengladbach) ermöglicht CO21-Gründer Christoph Schlee einen Einblick in die neuen Räumlichkeiten am Alten Markt. Vorab hat er schon einmal das neue Konzept mit dem Social Impact Lab kurz skizziert. Mehr dazu erfahrt ihr am Donnerstag. Anschließend lassen wir den Abend im Weihnachtsdorf mit dem ein oder anderen Glühwein ausklingen.


Beschreibe Dich in drei Hashtags.

neugierig, vermittelnd, motiviert zur Veränderung

Was ist das Konzept des „neuen“ Co21?

Sozialunternehmen und Change Projekten in der Region Räume geben und Türen öffnen.

Wie hat sich Co21 entwickelt?

Wir haben Anfang 2016 ziemlich aus dem Bauch heraus angefangen, um aus einem zentralen Leerstand gegenüber dem Minto etwas zu machen. Die Förderung von Existenzgründern und das Engagement für Startups in Mönchengladbach in der Gründerwoche ist dann hinzugekommen, ein paar Mitstreiter wie z. B. Carola Schneider, die damals in der Wirtschaftsförderung Düsseldorf gearbeitet hat, haben mich dazu motiviert. Wir haben immer mehr Zulauf bekommen, aber irgendwann wurde klar, dass es nebenberuflich und ohne Mitarbeiter nicht richtig funktioniert. Bei mir kamen dann ein paar private Dinge hinzu, wie z. B. meine zweite Vaterschaft. Schon Ende 2017 habe ich mich auf die Suche nach neuen, langfristigen Objekten begeben, denn CO21 am Minto war ja nur eine Zwischennutzung, es war ja klar, dass das Haus abgerissen wird. Sonst hätten wir es nicht so günstig mieten können. Die Verhandlungen bezüglich der Rathausstraße mit dem Eigentümer Sparkasse haben sich hingezogen, sie hätten natürlich gern mehr Miete bekommen. Genauso war es mit dem holländischen Eigentümer in Rheydt, wo wir zeitgleich Mitte dieses Jahres die Passage gemietet haben. Nun konnte ich auch die Verhandlungen mit der Social Impact gGmbH in Berlin abschließen. Hier ist CO21 mit matching Generations eine Kooperation eingegangen, genauso wie wir auch mit Social Impact kooperieren. Und jetzt haben wir auch Mitarbeiter, das entwickelt sich jetzt in die richtige Richtung.

Wie war dein Werdegang, wo kommst Du her?

Ich komme aus Bochum, habe in Freiburg und Berlin studiert und dann längere Zeit als Fernsehjournalist gearbeitet, vor allem für Deutsche Wellt und WDR. Als ziemlich politischer Mensch habe ich mich Ende 2006 für Grundeinkommen begeistert und eine Initiative in Köln gegründet, gleichzeitig bundesweit Öffentlichkeitsarbeit für das Netzwerk Grundeinkommen gemacht und dabei mit Leuten wie Katja Kipping und Götz Werner zusammengearbeitet. Danach folgte ein Abstecher nach Kenia, wo ich mir fast zwei Jahre den Traum erfüllt habe, mal ganz woanders zu sein und eine Ecke der Welt kennenzulernen, die von uns doch ziemlich weit entfernt ist. Dann ging es 2014 zurück, ich habe eine Coaching-Ausbildung gemacht und ich habe dadurch einen tollen Job in Mönchengladbach bekommen, das ich bis dahin gar nicht kannte. Das Coworking hat dann meinem Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung wieder eine neue Richtung gegeben.

Wie sind die Reaktionen auf die neuen Räumlichkeiten?

Bisher ziemlich positiv. Auch von Leuten, die den Standort unten kennen. Hier in der Rathausstraße haben wir einfach die Gelegenheit, langfristig zu planen, und wir konnten dadurch alles ein bisschen liebevoller renovieren. Wobei jeder Ort seinen eigenen Charme hat. Unsere Gäste in der Gründerwoche waren glaube ich ziemlich angetan, und wir haben auch einige doch recht anspruchsvolle und kritische Leute als Mieter gewinnen können. Aber das ist erst der Anfang.

Was bedeutet es für dich, dein eigener Chef zu sein?

Mein eigener Chef zu sein ist etwas, was ich mir permanent hart erkämpfen muss. Als freier Journalist bist du das ja nur bedingt, mit meiner Filmproduktion ist mir das auch ein paar Jahre geglückt, aber es gab auch totale Crashs. Ich gehöre nicht zu den Typen, denen alles so zufliegt. Ich habe totale Lust darauf, jetzt in den nächsten Monaten nicht mehr zu unterrichten, sondern im CO21 und im Social Impact Lab Vollgas zu geben. Selbständig zu arbeiten ist wirklich ein großes Glück, aber es erfordert eine gewisse Stärke, die ich nicht immer in meinem Leben hatte. Vor allem auch zu wissen, was du willst. Bei mir war es oft so, dass ich zu vieles auf einmal wollte, und ich mich auf das eine nicht richtig fokussieren konnte.

Was steht als Nächstes an?

Das nächste für mich ist tatsächlich, dass ich mit meinem Nebenjob durch bin, das ist schon am 11.12. der Fall, und mich voll auf die Aufgabe Coworking plus Social Impact Lab konzentriere. Dazu gehört auch die Organisation und Neuordnung der buchhalterischen, steuerlichen und finanziellen Seite, die ich gerne vernachlässige. Der Turbo wird angeworfen, und im März/April wird der alte Space am Minto abgewickelt, das ist schon ein kleiner Kraftakt. Zugleich machen wird im Februar die erste Veranstaltung mit dem Social Impact Lab, unser Meetup Social Business. Der Plan ist auch, dass wir bis zum Frühjahrsbeginn in der Rathausstraße nahezu Vollvermietung haben, was uns unsere Aktivitäten erleichtert. Bisher sind wir voll im Plan, was die Vermietung angeht, und das wird auch so weitergehen.

Mit wem würdest Du gerne mal ein Bier trinken?

Robert Habeck wäre vielleicht ganz interessant. Wir haben fast zur gleichen Zeit in Freiburg fast das gleiche studiert. Die Frage zielt ja nach einer besonderen Person, die nicht so leicht erreichbar ist. Aber im realen Leben gibt es da natürlich ganz viele andere Leute.

Deine Top 3 Tipps für Gründer/Gründungsinteressierte?

Gründungsinteressierte sollten das, was sie anfangen wollen, mit dem ganzen Herzen tun, nicht nur mit dem Kopf, auf irgendetwas kalkulierend. Dann werden es wirklich spannende Unternehmen. Ich glaube der Austausch mit anderen Gründern oder jungen Unternehmen ist sicher auch sehr hilfreich. Dazu gehört dann noch, wirklich offen für das zu sein, was andere tun. Sehr interessiert für andere zu sein. Dann wird auch eher was aus den eigenen Sachen.