Matching-Plattform für „Vorlesefreunde“ der Stadtbibliothek
Entwickelt von nextMG und dem Code Club MG
Lesen ist die entscheidende Kompetenz, sich unsere Welt zu erschließen. Solange wir nicht lesen können, brauchen wir Vorleserinnen und Vorleser, um in die Welt der Geschichten, Erzählungen und Fakten zu reisen.
Damit in Mönchengladbach möglichst viele Kinder in den Genuss des Vorlesens kommen, betreibt die Stadtbibliothek seit vielen Jahren erfolgreich das Projekt “Lesepaten”. Nun hat nextMG dazu eine digitale Matching-Plattform konzipiert, die Kinder und Vorlesende wesentlich leichter zusammenbringt.
Programmiert haben diese Schüler des Code Club Mönchengladbach. Am Donnerstag präsentierten sie erstmals die Plattform “Vorlesefreunde.de” und übergaben sie mit nextMG offiziell an die Stadtbibliothek Mönchengladbach.
Gemeinsam mit der Stadtbibliothek ruft nextMG jetzt Menschen auf, sich dort als Vorlese-Patinnen und -Paten zu registrieren. Kindergärten, Grundschulen und andere Kinder-Einrichtungen können ebenfalls ab jetzt ihre Vorlese-Wünsche in die Plattform eintragen. Das Matching erfolgt, sobald zwei Angebote zusammenpassen. Automatisch informiert dann die Plattform den interessierten Vorlesenden per Mail. Ziel ist es im ersten Schritt, dass sich bis zum bundesweiten Vorlesetag am 15. November 2024 möglichst viele Matches finden.
“Als wir von dem Projekt der Lesepaten der Stadtbibliothek erfuhren, waren auch wir Digitalisten begeistert. Schließlich ist Lesen der Zugang zu allem – auch zu allem Digitalen”, berichtet Susanne Feldges, Vorständin für das Ressort Bildung von nextMG, vom Besuch mit ihrem Vorstandskollegen Sebastian Leppert bei der damaligen Leiterin der Stadtbibliothek Brigitte Behrendt. “Nur das mühsame, mehr oder weniger manuelle Zusammenbringen der Vorlesepaten mit Kindergärten erschien uns in Zeiten von ‘Tinder’ aus der Zeit gefallen.” Schnell war die Idee einer Matching-App geboren. Vorlesende und Vorlese-Einrichtungen sollten per Mausklick zueinanderfinden.
Herausforderung für den Code Club MG e.V.
Leicht konnte nextMG die Stadt Mönchengladbach für die Idee begeistern und diese als Auftraggeber für die jüngsten Programmierer der Stadt gewinnen: Die Schülerinnen und Schüler des Code Club MG e.V., der größten Informatik-AG Mönchengladbachs, die am Gymnasium am Geroweiher verortet ist, sollten die Matching-App programmieren. “Von Beginn an haben wir das Projekt als Chance für unsere talentierten Programmierer gesehen, ihre Fähigkeiten in einem größeren Rahmen unter Beweis zu stellen,” berichtet der organisatorische Leiter des Code Club MG Jan Uelkes von der Umsetzung und führt weiter aus: “Unsere Schüler haben im Entwicklungsprozess viel gelernt.”
In vielen Einzelschritten und ebenso vielen Teams codeten die Jungen zwischen 14 und 18 Jahren die Bauteile der Plattform, bis sie schließlich nach einem Jahr alles das erste Mal zusammenfügten – und erkannten, dass noch immer viel zu tun ist. Mehrfach wechselten die angehenden Informatiker, mehr als einmal stellten sie in der Abstimmung mit nextMG fest, dass das einfach klingende Projekt voller Tücken steckt.
Was die Code Clubber jetzt präsentierten, besteht jede Belastungsprobe!
Auf einfachstem Weg können sich Vorlese-Interessierte nun anzeigen lassen, welche Orte in ihrer Umgebung einen Vorlesepaten oder eine Vorlesepatin suchen, an welchen Wochentagen und zu welchen Uhrzeiten und können dann gezielt Kontakt mit der Einrichtung aufnehmen. Diese können sowohl einmalige als auch wiederkehrende Vorlese-Wünsche veröffentlichen, denn die interessierten Vorleserinnen und Vorleser erhalten automatische Mails, wenn zu ihren Vorlese-Möglichkeiten passende Anfragen eingestellt werden.
Die Stadtbibliothek stellt den Vorleserinnen und Vorlesern wie auch bisher altersgerecht zusammengestellte Bücherkisten kostenlos zur Verfügung und überprüft das Führungszeugnis des Vorlesenden. Das ist die einzige analoge Hürde, die Vorlesende nehmen müssen. Doch auch dazu gibt die Website Vorlesefreunde.de Tipps, wo dieses beantragt werden kann – ein Prozess, der schon rein digital erfolgen kann. Kosten entstehen dafür keine, da die Stadtbibliothek den Vorlesenden automatisch ein Schreiben schickt, das diesen ein gemeinnütziges Interesse bestätigt.
Zugute kommt die Matching-Plattform Vorlesefreunde.de der Stadtbibliothek und ihrem langjährigen Projekt der Lesepaten. Oberbürgermeister Felix Heinrichs zeigte sich begeistert von dem Projekt „Vorlesen ist ein wichtiger Bestandteil der frühkindlichen Bildung, den wir mit unserer Stadtbibliothek aktiv unterstützen. Gleichzeitig wollen wir in Mönchengladbach mit vielen Projekten die Kompetenzen in den MINT-Fächern stärken. Die Plattform ‘Vorlesefreunde’ bringt beides zusammen“, so Heinrichs. Auch der neue Leiter der Stadtbibliothek Yilmaz Holtz-Erşahin freut sich: “Lesen verbindet Menschen, weckt Fantasie und fördert die Gemeinschaft. Mit dem Matching-Portal Vorlesefreunde bringen wir Vorlesepaten und Vorlesepatinnen mit Institutionen zusammen, die diese wertvolle Erfahrung teilen möchten”, freut sich der neue Leiter der Stadtbibliothek Yilmaz Holtz-Erşahin. “Ob Kindergärten, Schulen oder andere Einrichtungen – hier finden sie die passende Vorlese-Möglichkeit, um Freude am Geschichten erzählen zu verbreiten und besondere Momente zu schaffen.“
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